Was ist besser für mein Kind: Tagesmutter oder Kita? Spoiler-Alarm – die Einheitslösung für alle gibt’s leider nicht. Wir erklären dir den Unterschied zwischen beiden Betreuungsformen und berichten von Erfahrungen echter Mamas und Papas bei Kapten & Son.
Bei der Wahl zwischen Tagesmutter und Kita kommt es auf dein Kind an: Spielt es gerne mit anderen Kindern, kann es sich gut selbst beschäftigen oder braucht es viel Aufmerksamkeit und Nähe durch vertraute Personen?
Du kennst dein Kind am besten. Spielplatzbesuche, Playdates oder ein Treffen mit den Großeltern: Am Verhalten deines Lieblings kannst du bereits erahnen, welche Betreuungsform besser zu euch passen könnte. Aber nur, weil dein Kind auf einem Spielplatz etwas schüchtern ist, heißt das nicht, dass es in der Kita unglücklich wird.
Mein Sohn war immer ruhig und introvertiert, wenn viele Kinder auf einem Spielplatz gespielt haben. Daher war ich unsicher, ob er in der Kita Anschluss finden würde. Doch die Sorge war unbegründet. Er ist in der Kita plötzlich aufgeblüht und spielt seitdem sehr gerne mit vielen seiner Freund*innen und beteiligt sich an den Aktivitäten.
Patryk über seine Erfahrungen mit einer Kita
Neben den Vorlieben deines Kindes gibt es noch andere Gründe für eine Kita oder eine Tagesmutter beziehungsweise einen Tagesvater. So spielen je nach finanzieller oder beruflicher Situation auch die Verfügbarkeiten und Kosten deiner Betreuungsperson eine wichtige Rolle. Wir erklären dir die Unterschiede zwischen den Betreuungsformen.
Was ist eine Tagesmutter?
Tagesmütter und Tagesväter haben eine spezielle Ausbildung in der Kindertagespflege absolviert und bieten individuelle Betreuung in einem familiären Umfeld. Das ermöglicht eine enge Bindung und gezielte Förderung des Kindes.
In den ersten Lebensjahren ist die emotionale Unterstützung besonders wichtig, da sie Einfluss auf die Entwicklung des Kindes hat.
Wir haben uns bei unserer Tochter für eine Tagesmutter entschieden. Sie hat dort im Alter von einem Jahr gestartet und für uns war es die perfekte Lösung. Die Eingewöhnung hat richtig gut geklappt, weil sich die Tagesmutter auf ein einzelnes Kind konzentrieren konnte. Mit fünf Kindern hat sich die Betreuung wie eine kleine Familie angefühlt. Sie haben zusammen Ausflüge gemacht oder waren gemeinsam einkaufen. Ein eingespieltes Team!
Jacqueline über ihre Erfahrungen mit einer Tagesmutter
Kitas hingegen bieten ein umfangreicheres Programm mit sozialen Interaktionen, während Kinder in einer Gruppe mit Gleichaltrigen spielen und lernen können.
Die Krankheitstage waren eine Herausforderung, da nur eine Person betreut. Wenn diese eine Person ausgefallen ist, gab es auch keine Alternative.
Jacqueline über ihre Erfahrungen mit einer Tagesmutter
Tagesmutter und Kita – Unterschiede auf einen Blick
- Anzahl betreuter Kinder: Tageseltern können maximal fünf Kinder betreuen. In einer Kita können bis zu zwölf Kinder pro Gruppe betreut werden. Dadurch hat das Kind mehr Spielgefährt*innen in der Kita, andererseits kann die Tagesmutter oder der Tagesvater individuell auf dein Kind und seine Bedürfnisse eingehen.
- Altersdurchschnitt der Kinder: In der Regel wird dein Kind in der Kita auf viele Gleichaltrige in seiner Gruppe treffen. Eine Tagesmutter kann Kinder unterschiedlichen Alters betreuen, wodurch eine familiäre Atmosphäre entsteht.
- Angebot und Ausstattung: Eine Kitaeinrichtung kann mit mehreren Räumen, zahlreichen Spielzeugen, Sport- und Musikangeboten und in manchen Fällen einem Outdoor-Bereich mehr Abwechslung bieten. Dafür kann eine Tagesmutter auch flexibler Ausflüge mit den Kindern unternehmen.
- Flexibilität: Eine Tagesmutter kann nach schneller Absprache auch abweichende Betreuungszeiten wahrnehmen. Die Kita wiederum hat festgelegte Öffnungs- und Schließzeiten während der Ferien- und Feiertage.
- Verfügbarkeit: Ist die Tagesmutter oder der Tagesvater erkrankt, musst du dich selbst spontan um eine Betreuung bemühen. Das gilt auch, wenn die Tageseltern Urlaub haben. In einer Kindertagesstätte kann dein Kind auch weiterhin betreut werden, wenn ein*e Erzieher*in ausfällt.
- Qualifikation: Erzieher und Erzieherinnen müssen eine dreijährige Ausbildung durchlaufen, während die Ausbildung der Tageseltern circa zehn Monate mit insgesamt 160 Unterrichtsstunden umfasst.
Unser Sohn geht jetzt seit über einem Jahr in die Kita. Selbst bei einem Personalnotstand während der Erkältungswelle bot die Kita immer eine gute Lösung an, um eine Betreuung der Kids zu gewährleisten. Generell läuft das alles sehr strukturiert. Das ist für uns berufstätige Eltern eine extreme Entlastung, da wir nicht mal so eben eine alternative Betreuungsmöglichkeit finden können.
Patryk über seine Erfahrungen mit einer Kita
Tageseltern oder Kita: Eine Frage der Kosten?
Die Kosten der Kinderbetreuung sind für viele Eltern ein wichtiges Thema, schließlich soll der Berufseinstieg nicht ausschließlich die Kinderbetreuung finanzieren. Leider lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten, da je nach Bundesland unterschiedliche Elternbeiträge erhoben werden.
In NRW erhalten Tageseltern vom Jugendamt ein Entgelt für die Betreuungsleistung. Die Kosten für die Betreuung selbst einrichten die Eltern dann an die Stadt beziehungsweise das Jugendamt. Weitere Kosten außer einem Beitrag für Mahlzeiten dürfen die Tageseltern nicht von den Eltern verlangen. Daher sind die Kosten einer Betreuung durch einen Tagesvater oder eine Tagesmutter ähnlich hoch wie in der Kita und richten sich nach eurem beziehungsweise deinem Einkommen.
Damit du dennoch ein Gefühl für die Kosten bekommst, bietet zum Beispiel die Stadt Köln mehrere Beispielrechnungen für die Kindertagespflege an:
Betreuung | Einkommen | Alter des Kindes | Betreuungszeit | Monatliche Kosten |
Kita | bis 36.813 | < 3 Jahre | 30 Stunden / Woche | 126,74 Euro |
Tageseltern | bis 36.813 | < 3 Jahre | 35 Stunden / Woche | 133,36 Euro |
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Bei beiden Betreuungsvarianten fallen zusätzliche Beiträge für Mahlzeiten an.
Oft hört man das Argument: Die Kosten der Tagesmutter richten sich nach den Betreuungsstunden und diese sind individuell vereinbar. Das stimmt zwar, aber da das Einkommen von Tageseltern meist nicht sehr hoch ist und sie sich um maximal fünf Kinder kümmern, erfolgt die Betreuung erfahrungsgemäß meistens in Vollzeit. Gehe bei deiner Haushaltsrechnung also am besten von 30 bis 40 Stunden pro Woche aus.
Fazit
Bei der Entscheidung für eine Betreuungsform kommt es auf deine Situation und die Bedürfnisse deines Kindes an. Tagesmütter bieten oft eine individuellere Betreuung, da sie in einer familiären Atmosphäre arbeiten und sich intensiver um die Bedürfnisse der Kinder kümmern können. Dies kann besonders für Babys und Kleinkinder von Vorteil sein, da sie in den ersten Lebensjahren viel Nähe und Sicherheit benötigen.
Kitas hingegen bieten ein breiteres soziales Umfeld, durch das Kinder frühzeitig lernen, mit Gleichaltrigen zu interagieren und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Außerdem bietet die Kita berufstätigen Eltern mehr Sicherheit und Planbarkeit.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Suche nach deiner idealen Betreuungsform.
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